PMU Talk 4

Wie werden neue Medikamente erfunden?

Bereits zum 4. Mal durften Schülerinnen und Schüler in den Genuss eines kostenlosen Vortrags der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität kommen und die Institutsleiterin für Pharmazeutische und Medizinische Chemie Prof. Dr. Daniela Schuster selbst nahm sich Zeit einen Einblick in ihr Forschungsfeld zu geben. Durch plakative Beispiele gelang es ihr, das komplexe Thema aufzubereiten und den Schülerinnen und Schülern nahe zu bringen, vor allem in ein Themengebiet, das im Unterricht nur am Rande gestreift wird. Der Streifzug reichte von natürlichen Arzneien im Tierreich, über die Geschichte von Wirkstoffen wie dem Extrakt der Weidenrinde (Aspirin), den Contergan-Skandal bis zur behördlichen Regulation und der Einführung von Arzneimittel-Gesetzen.

Die zentrale Frage jedoch befasste sich damit, wie man nun neue Medikamente (er)findet und wie die Suche, die Wirkungsweise (Targeting), die Herstellung und die Testung der Arzneien in unterschiedlichen Darreichungsformen aussehen kann. Erst 20% der pflanzlichen Wirkstoffe sind erforscht und vor allem noch wenig untersuchte Ökosysteme bieten hier Hoffnung, dennoch schaffen es nur ca. 2-3% der Stoffe als Medikament patentiert zu werden.

Besonders der Zeitraum der Medikamenten-Entwicklung, durchschnittlich 15-20 Jahre, und auch die damit verbundenen Kosten, 2 Mrd. US$, waren erstaunliche Resultate der anschließenden Diskussions- und Fragerunde. Auch der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen zur Wirkstoffproduktion (z.B. pazifische Eibenzellen zur Herstellung eines Brustkrebsmedikaments) und Alternativen zum Tierversuch wurden diskutiert und auch aktuelle Fragestellungen in Bezug auf die therapeutische Behandlung von Covid-19-Patienten kam nicht zu kurz.

 

Elisa Quehenberger, 6A: „Ein wirklich interessanter Vortrag und gut aufbereitet. Auch ohne Vorwissen hat man alles sehr gut verstanden. Wirklich viele neue und spannende Punkte waren dabei!“